Wanderreisen durch Portugal – das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich klingen. Fakt ist aber, dass das Land auf der iberischen Halbinsel eine Menge zu bieten hat und erstaunlich abwechslungsreich ist. Einer der Gründe hierfür ist die Insel Madeira, die als autonome Region bereits auf Höhe von Afrika liegt und eine spektakuläre Vegetation bietet. Das typische Portugal erkundet man dann entlang der Algarve und auf allen Wandertouren ist der Atlantik ein ständiger Begleiter und Erfrischer.
Lorbeerwälder, Bananenbäume und jede Menge Sonne? Das ist natürlich die Insel Madeira, die einem regelrechten Paradies gleicht. Die Besonderheit liegt hier unter anderem in der Flora und Fauna, die mehr als 100 endemische Pflanzen und mehr als 900 endemische Tierarten aufweist. Allerorten tummeln sich Eidechsen, gedeiht der prachtvolle Madeira-Natternkopf und auch der Drachenbaum stammt ursprünglich von der Insel. Wanderungen auf Madeira bilden perfekt die Vielfalt der Insel ab und starten im Fischerdorf Porto da Cruz. Von hier geht es entlang der Nordküste mit vielen Panoramen und schönen Gärten sowie einem Wasserfall. Kennzeichnend ist hier das Fehlen von Massentourismus, d.h. es geht durch die Natur und sehr ruhig gelegene Orte. Im Bergland locken dann die Lorbeerwälder, die zum UNESCO Weltnaturerbe zählen und am Zielpunkt Porto Moniz lässt sich in Naturschwimmbädern aus Lavagestein entspannen. Auch Teil einer Wanderung über die Insel Madeira sind die Eukalyptusbäume, die Amaryllis und Aganpanthus. Wer sich noch nicht für Botanik interessiert, wird es spätestens bei dieser Wanderung tun, denn die Pflanzenwelt ist schlichtweg umwerfend. Natürlich lassen sich auch viele exotische Früchte kosten und am Ende lockt die Inselhauptstadt Funchal mit ihrem berühmten botanischen Garten, Museen, der Kathedrale und natürlich jeder Menge Restaurants. Ein Geheimtipp ist hier die Rua de Santa Maria mit ihren vielen Streetart-Kunstwerken.
Wanderreisen in Portugal wären nicht vollständig, wenn nicht auch die Algarve im Angebot wäre. Möglich ist sowohl eine Wanderung von Lagos nach Tavira als auch Sternwandern mit Ausgangspunkt Tavira. Die Algarve ist die Südküste Portugals und die Stadt Tavira wurde bereits von den Phöniziern gegründet. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Rathaus sowie die Burg aus der maurischen Epoche aber auch einige Palácios und natürlich ein ausgedehnter Strand. Kurzum: als Ausgangs- oder auch Zielpunkt eignet sich die rund 26.000 Einwohner große Stadt ganz vortrefflich. Wanderungen führen beispielsweise zu Fischerdörfen mitsamt Salzbecken und vielen Wildtieren, zu Gärten, in denen Zitronen und Orangen gedeihen und natürlich an Stätten der Keramikherstellung. Da viele Wege am Meer entlang führen, besteht oftmals die Möglichkeit für eine kurze Erfrischung.
Komplett an der Küste entlang führt der Weg von Lagos nach Tavira. Lagos befindet sich im Westen der Algarve und von hier geht es immer weiter in Richtung Osten auf einer Strecke von rund 100 Kilometer. Lagos ist bereits ein erstes Highlight und ermöglicht spektakuläre Ausblicke von den dortigen Klippen. Der Ort besitzt ein historisches Zentrum und wurde bereits von Griechen und Phöniziern besiedelt. Die Stadtmauern der Festungsanlage sind beeindruckend und von hier geht es entlang der Westküste und später in Richtung Albufeira und weiter nach Faro, die Hauptstadt der Region Algarve. Vor allem die Altstadt lohnt einen Besuch und auch die Karmeliterkirche Nossa Senhora do Carmo lohnt eine Visite. Faro ist dann auch die letzte Etappe, bevor es nach Tavira geht.